Die Po-Ebene (italienisch: Pianura Padana) ist ein ausgedehntes, fruchtbares Tiefland im Norden Italiens mit einem Flächenausmaß von 50.000 km². Sie heißt nach dem Po, dem größten Fluss Italiens, und reicht bei Como noch etwas ins Mendrisiotto, den südlichsten Bezirk der Schweiz.
Die Ebene entstand seit dem Tertiär im Rahmen der alpinen Gebirgsbildung durch
Sedimentation der Alpenflüsse in die vorgelagerte geologische Senke, die abwechselnd Festland bzw. ein Flachmeer war. Dieser sogenannte Molassetrog ist zum Teil mehrere tausend Meter tief mit Sediment angefüllt.
Hauptsächlich erstreckt sich die Po-Ebene von Westen nach Osten und ist insgesamt etwa 400 km lang. In der Breite misst sie zwischen 70 und 200 km. Im Norden und Westen wird sie durch die Alpen und das Hügelland von Monferrato begrenzt, im Süden durch die Bergketten des Apennin. Nach Osten hin öffnet und verbreitert sie sich gen Adria. Der größte Fluss ist heute der Po, der in einem riesigen Delta in die Adria mündet.
Die Po-Ebene ist seit jeher eine der fruchtbarsten und bevölkerungsreichsten Regionen Italiens. Zuckerrüben, Mais, Weizen und vor allem Wein sind die am häufigsten angebauten Feldfrüchte. Der noch vor 50 Jahren bedeutende Reisanbau ist stark zurückgegangen.
Klimatisch bildet die Po-Ebene für Italien jedoch eine Ausnahme: Sie hat im Gegensatz zu den oberitalienischen Seen (Gardasee, Comer See), die nördlich von ihr liegen und dem Rest Italiens kein mediterranes Klima und daher auch kaum mediterrane Vegetation. Das Klima ist eher mitteleuropäisch und kontinental geprägt: Die Sommer sind zwar wie im Rest Italiens sehr heiß, die Winter jedoch für italienische Verhältnisse ungewöhnlich kalt: So gleichen die durchschnittlichen Januartemperaturen in Mailand denen Kölns (beide 2 °C). Daher werden an den oberitalienischen Seen und im Rest Italiens Zitronen, Orangen und reichlich Oliven angebaut und dort sind größtenteils Hartlaubwälder (Macchia), Zypressen, Palmen, Agaven usw. zu finden. In der Po-Ebene hingegen sind eher Laubbäume, die auch in unseren Breiten zu finden sind, anzutreffen und statt Südfrüchten werden, wie oben beschrieben, eher Mais, Reis und Weizen angebaut.
Quelle: Wikipedia