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ÖST 2016 Tourinfo Nockalmstrasse

OEST2015 Frank 243Es gibt nicht viele Straßen, die auf 34 Kilometern Distanz nicht durch eine einzige Siedlung führen. Bei der in Kärnten gelegenen Nockalmstraße ist das der Fall: Zwischen den beiden Kassenstellen – im Süden einige Kilometer außerhalb der Ortschaft Ebene Reichenau, im Norden direkt am Ortsrand von Innerkrems – gibt es nichts außer Kurven und Natur. Und einige hübsche Einkehrmöglichkeiten in urigen Häusern und Hütten, in denen echte Kärntner Kost auf den Tisch kommt. Der Grund für das „Nichts“ entlang dieser Strecke trägt seit 1987 den Namen „Nationalpark Nockberge“. Rund um diese Nockberge, merkwürdig rundgeschliffene Erhebungen mit einer maximalen Höhe von rund 2.400 Metern, erstreckt sich der größte Lärchen- und Zirbenbestand der Ostalpen.
Durch die Nocky Mountains
Doch die Nockberge mit ihren eigenartigen Namen wie Koflernock, Mallnock oder Plattnock besitzen nicht nur ein einzigartiges Aussehen, sondern stellen zugleich eine geologische Rarität dar: Sie weisen Quelltrichterkare und Karste auf. Ein etwa drei Kilometer breites Kalk-Einsprengsel sticht, von der Eisentalalm und der Eisentalhöhe aus gut sichtbar, als karstige Blöße ins Auge. In diesem Karst versickert Wasser tief in die Gesteinsschichten, wird dort aufgeheizt und kommt im nahen Bad Kleinkirchheim als 38 Grad warmes Thermalwasser wieder an die Oberfläche. Doch auch für die Fauna ist der Nationalpark-Status dieser Landschaft wichtig: Im Nationalpark leben 69 Arten von Vögeln, von denen 13 auf der „roten Liste“ der vom Aussterben bedrohten Arten verzeichnet sind. Sie haben hier einen ungefährdeten Lebensraum gefunden.
52 Kehren und viele Kurven
Von Ebene Reichenau (1.060 m) ist es nicht weit bis zur Abzweigung, wo die Nockalmstraße beginnt. Danach folgt Kehre auf Kehre, und nach knapp neun Kilometern ist die erste „Passhöhe“, die Schiestlscharte auf 2.024 Metern erreicht. Hier, wo auch ein Gasthaus zur Einkehr lockt, sind reservierte Parkplätze für Motorradfahrer eingerichtet sowie Informationstafeln über Landschaft und weitere Motorradtouren sowie motorradfreundliche Übernachtungsmöglichkeiten installiert und auch einige „Bikers Safes“ aufgestellt. Denn hier lohnt ein Spaziergang auf den Nationalpark-Wegen ganz besonders.
In munterem, kurvigem Auf und Ab führt die zweispurige Straße zwischen zahllosen Nock´n hindurch und erreicht nach etwa 21 Kilometern das 1.693 Meter hoch gelegene Karlbad; hier findet heute noch ein Kurbetrieb statt, wie er im 19. Jahrhundert gang und gäbe war. Das heilkräftige Karstwasser wird mit Hilfe glühender Steine auf etwa 40 Grad Celsius erwärmt und dann in hölzerne Wannen gefüllt; die Wellness-Aspiranten legen sich hinein, dann werden zwecks Isolation Holzbretter auf die Wanne gelegt, nur der Kopf des Badenden schaut heraus. Eine Besichtigung des urigen Kurbetriebs ist verständlicherweise nicht möglich. Einkehren dagegen schon.
„Bikers Point“ an der Eisentalhöhe
Höchster Punkt der Nockalmstraße ist die Eisentalhöhe mit 2.042 Metern. Auch hier gibt es Kärntner Kost, und hier ist ein kleiner „Bikers Point“ als Treff- und Infopunkt eingerichtet. Reservierte Motorrad-Parkplätze sowie Hinweise auf Landschaft, attraktive Motorradtouren und motorradfreundliche Unterkünfte gehören dazu. Auch am Nockalmhof, wenige Kilometer weiter auf 1.700 Meter Höhe gelegen, finden sich alle nötigen Informationen für Motorradfahrer, die mehr als nur Kurvenspaß suchen.
In Innerkrems (1.500 m), einem spätmittelalterlichen Bergbau-Weiler und heute heimeligen Tourismusdorf, befindet sich die nördliche Kassenstelle der Nockalmstraße. In welcher Richtung die 33 Kilometer lange, kurvengespickte Straße schöner zu befahren ist, muss jeder für sich herausfinden. Es lohnt sich jedenfalls, nicht nur einmal hier durchzurauschen!

Quelle Text & Bild: nockalmstrasse.at; Video: youtube

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